Die bedeutendsten Weinbaugebiete Spaniens
Weinreben werden in allen Klimazonen Spaniens und in sämtlichen 17 autonomen Regionen angebaut. Qualitätsweine werden vornehmlich in den über 70 D.O.-Gebieten bereitet. Aus den bedeutendsten unter ihnen findet sich im Sortiment der SCHULER St. JakobsKellerei eine repräsentative Auswahl.
Rioja – zählt zu den prestigeträchtigsten Weinregionen Europas
D.O. Rioja umfasst über 54‘000 Hektaren Rebland und zählt zu den prestigeträchtigsten Weinregionen ganz Europas. Der Name stammt vom Rio Oja, einem Nebenfluss des Ebros. Rioja profitiert durch die Flussnähe von einem für spanische Verhältnisse ausgeglichenen Klima, in dem die Trauben gleichmässig ausreifen.
Ein typischer Rioja besteht aus Tempranillo – meist gepaart mit Garnacha, Mazuelo und Graciano. Von den Teilgebieten Rioja Alta, Rioja Baja und Rioja Alavesa gilt letztere als besonders erstklassig. Im Jahre 1991 erhielt Rioja die Auszeichnung zur qualifizierten Ursprungsbezeichnung D.O. und darf heute sogar den Zusatz DOCa führen. Diese wird nur an Gebiete vergeben, deren Weine über Jahre hinweg konstant hohe Qualität aufweisen.
Navarra– Symbiose von Klassik und Moderne
Nordöstlich angrenzend an Das Rioja-Gebiet, liegt die autonome Region Navarra mit rund 17‘500 Hektaren. Sie bietet den Weinfreundinnen und Weinfreunden dieser Welt eine Mischung aus klassischen Weinen und modernen Rebsorten. Noch Ende des letzten Jahrhunderts war hier die Garnacha die klassische Traubensorte. Inzwischen hat ihr die Tempranillo aber den Rang abgelaufen. Ergänzt wird sie wie beim berühmten Nachbarn Rioja auch hier mit Garnacha, Graciano und immer häufiger auch mit Merlot und Cabernet Sauvignon.
Ribera del Duero - Aufstieg zur veritablen Edel-Region
Von der ausgleichenden Wirkung eines Flusslaufes profitiert auch die knapp 21‘000 Hektaren grosse Weinregion Ribera del Duero – entlang dem Duero-Fluss. Die Ribera del Duero erlebte in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung. Für manche ist sie heute sogar die Spitzenregion Spaniens.
In den Höhenlagen der Ribera del Duero gibt die Tempranillo-Traube den Ton an und bringt sehr kräftige, vielschichtige und langlebige Weine hervor. Ribera del Duero kann heute sogar einige Kultweine von internationalem Rang vorweisen.
Cigales – aromatische Roséweine und elegante Rote
Cigales umfasst rund 3‘000 Hektaren Rebland und liegt westlich von Ribera del Duero – ebenfalls am Duero-Fluss. Lange Zeit war das Gebiet vornehmlich für seine aromatischen Roséweine bekannt. Heute wird jedoch immer stärker auf die Bereitung von Rotweinen gesetzt. Neben den klassischen Rebsorten des Duero-Tals: Tinta del País (Tempranillo), und Garnacha werden heute auch Cabernet Sauvignon und Merlot angebaut. Mit sehr gutem Erfolg! Die Weine sind kräftig und wirken trotzdem überaus elegant und geschliffen.
Rueda – Spaniens Weisswein-Region
Noch weiter westlich dem Duero entlang, folgen die knapp 10‘000 Hektaren grossen Weingärten von Rueda. Das relativ junge DO-Gebiet gilt als die spanische Weisswein-Hochburg. Bis vor 15 Jahren war sie sogar eine reine Weisswein-Region.
Die autochthone Verdejo-Traube geniesst heute wieder Heimvorteil, nachdem sie lange das Nachsehen gegenüber Sauvignon Blanc hatte. Sie kommt mit den kalten Wintern und heissen Sommern am besten zurecht und verleiht den frisch-fruchtigen Weissweinen eine aromatische und kräuterwürzige Note.
La Mancha/Valdepeñas: Edle Tropfen aus dem heissen Zentralspanien
Castilla-La Mancha ist mit rund 450'000 Hektaren eine der grössten Rebanbauflächen der Welt. Am besten gedeiht hier die weisse Rebsorte Airén. Sie dient jedoch vorwiegend zur Brandy-Herstellung. Die Rotweine werden vorzugsweise aus Tempranillo (hier Cencibel genannt), Garnacha und Cabernet Sauvignon bereitet – oft mit erstaunlicher Qualität. Im Süden der La Mancha liegt - wie eine Enklave eingebettet - die Region Valdepeñas. Klima und Traubensorten sind praktisch identisch mit jenen des nördlichen Nachbars. Und auch aus dem „Tal der Felsen“ lassen sich in den letzten Jahren immer öfter Weine von grossem Format entdecken.
Extremadura – längst nicht mehr nur Geheimtipp
Die Extremadura - jenseits des Duero - liegt im südlichen Zentralspanien an der Grenze zu Portugal. Offiziell heisst die Denomination Ribera del Guadiana und umfasst über 27‘000 Hektaren Rebland. Die dünn besiedelte, trockene Hochebene erscheint auf den ersten Blick wenig geeignet für den Weinbau. Doch auf fruchtbaren lehmhaltigen Böden unter der heissen zentralspanischen Sonne reifen die Trauben zur vollen Reife heran. Über 60% der Weingärten sind mit der Tempranillo – hier Cencibel genannt - bestockt. Junge Winzerinnen und Winzer setzen als ideale Ergänzung immer häufiger auch auf Cabernet Sauvignon, Syrah und Merlot. Ähnliches gilt für die Weissweine. Nebst den traditionellen Pardina, Cayetana Blanca, Pardina und Viura wird neuerdings auch gerne die Chardonnay eingesetzt.
Valencia – geschmackvolle Rote aus dem Hinterland der berühmten Hafenstadt
In den Hügeln im Hinterland der Hafenstadt Valencia liegt das D.O.-Gebiete Valencia. Es umfasst rund 17‘600 Hektaren Reben. Alto Turia im Nordosten ist mit rund 10% der eingetragenen Weinberge die kleinste der 3 Unterregionen. Hier werden ausschliesslich Weissweine aus der Merseguera-Traube gekeltert. Weitere 30% umfasst das Gebiet Clariano - ganz im Süden der Provinz. Hier sind es die Rotweinsorten Monastrell, Forcayat, Garnacha Tinta und Garnacha Tintorera und bei den Weissweinreben sind Merseguera, Tortosí und Malvasía zugelassen.
Mit rund 60% der Weinberge ist Valentino die bedeutendste Region. Sie ist die Heimat weicher und geschmackvolle Rotweine mit mediterranem Charakter. Bereitet werden sie zumeist aus den Sorten Bobal und Garnacha. Im Rahmen des Strukturwandels hin zum Qualitätsweinbau trifft man immer mehr Tempranillo und moderne internationale Sorten wie Cabernet Sauvignon, Merlot und sogar Pinot noir an. Bei den Weissweinen dominieren die Rebsorten Merseguera, Pedro Ximénez und Malvasía.
Carineña – Namensgeberin für die Carineña-Rebe
Südlich des Flusses Ebro liegt die Region Aragonien. Hier, auf einer Höhe von rund 400 Meter über Meer dehnt sich auf knapp 17‘000 Hektaren das Weinbaugebiet Carineña aus. Es gilt gar als eine der ältesten Ursprungsbezeichnungen Spaniens 1960 und ist Namensgeberin für die Carineña-Rebe. Trotzdem - die weitaus wichtigeren roten Sorten sind heute Garnacha Tinta und Tempranillo. Vor allem Cuvées aus Garnacha, Tempranillo und Carineña zeigen Charakter, Finesse und Eleganz.
Calatayud – Weine aus über 50 Jahre alten Garnacha Rebstöcken
Ähnliches gilt für das im Westen angrenzende Calatayud. Auch hier werden auf gut 5‘000 Hektaren vorwiegend Rotweine aus den beiden Sorten Garnacha und Tempranillo gekeltert. Ihr Charakter zeichnet sich aus durch intensive Frucht, gute Struktur und einen langen Abgang. Eine Besonderheit sind die Weine mit der Bezeichnung «Calatayud Superior». Sie werden aus den Trauben von über 50 Jahre alten Garnacha Tinta Rebstöcken bereitet. Die Höchstertragsmenge darf 3‘500 kg/ha nicht übersteigen. Das Ergebnis sind sehr würzige, vollmundige Weine mit grosser Konzentration.
Jumilla – hier dominiert die Monastrell
Im Südosten Spaniens, zwischen Mittelmeerküste und der Südmeseta Kastilien-La Mancha, liegt die DO Jumilla. Im knapp 30‘000 Hektaren grossen Gebiet nimmt die Rebsorte Monastrell eine dominante Rolle ein. In Kombination mit Merlot, Syrah, Cabernet-Sauvignon und Cencibel ergibt dies Weine von purpurroter Farbe, mit fruchtbetontem Bouquet, strukturvoll und elegant im Gaumen.
Málaga – einer der ältesten Weine der Welt
Im südlichsten Teil Spaniens, in Andalusien, liegen die Weinberge von Málaga. Die rund 1‘200 Hektaren Rebland reichen bis an Meer. Das Gebiet steht für einzigartige Süssweine, welche aus den Traubensorten Moscatel und Pedro Ximénez bereitet werden.
Jerez – der Likör-Wein mit vielen Facetten
Das 10‘000 Hektaren grosse Weinbaugebiet von Jerez liegt an der Südspitze Spaniens am Atlantik. Zwar werden in Jerez auch vereinzelt Weissweine, Roséweine und Rotweine bereitet. Doch wer Jerez sagt, der meint «Sherry». Seit Jahrhunderten werden die Methoden für Sherry-Herstellung von Generation zu Generation weitervererbt. Für die Produktion zugelassene Sorten sind Palomino Fino, Pedro Ximénez und Moscatel.