Karl der Grosse – Freund des massvollen Weingenusses
Karl der Grosse, König der Franken, Kaiser des Römischen Reiches und Herr über ein Gebiet das Frankreich, Deutschland, Belgien, die Schweiz, Österreich und Norditalien umfasste, war ein Freund des mässigen Weingenusses. Sein Biograf Einhard berichtet, dass Charlemagne, wie sein französischer Name war, nie mehr als drei Pokale Wein trank. Sein Name ist bis heute mit einem der grossartigsten weissen Burgunder, dem Corton Charlemagne verbunden, eine der Grand-Cru-Lagen heisst auch Le Charlemagne. Karl der Grosse hatte die Weinberge im Jahr 775 der Abtei St. Andoche in Saulieu gestiftet.
Vom englischen Königshof bis zum Zaren
Wein war das bevorzugte Getränk an allen europäischen Königshäusern und es gibt heute kaum einen namhaften Wein, der sich nicht damit rühmt, an einer königlichen Tafel vertreten gewesen zu sein. Gerne wurde Wein auch zu diplomatischen Zwecken eingesetzt. So wird berichtet, dass der ungarische Fürst Rákóczi II mit grosszügigen Tokajergeschenken versuchte, Ludwig XIV. von Frankreich, Friedrich I. von Preussen und Zar Peter den Grossen für seinen Freiheitskampf gegen die Habsburger zu gewinnen. Der Wein fand bei den Monarchen grossen Anklang, der Aufstand scheiterte jedoch. Den eindrucksvollsten Siegeszug an allen Königshöfen erlebte sicher Champagner, der König aller Weine. Bereits der Sonnenkönig Ludwig XIV. machte „Vin de Champagne”, zu der Zeit noch still, zu seinem Hauswein. Napoleon pflegte seine Siege und auch seine Niederlagen mit Champagner zu begiessen und verhalf dem Getränk damit zu einem ungeahnten Höhenflug, auch bei seinen Feinden.